Hessisches Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat

Landwirtschaftsministerium warnt weiter vor Maul- und Klauenseuche

Nach dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in Brandenburg appelliert das Landwirtschaftsministerium an Landwirte und Tierhalter, weiterhin wachsam zu sein, Biosicherheitsmaßnahmen einzuhalten und auf Symptome zu achten.

Nach dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) in Brandenburg appelliert das Hessische Landwirtschaftsministerium an die Landwirte und Tierhalter zu anhaltender Wachsamkeit. Besonders nach dem Auslaufen des Verbringungsverbots („Standstill“) in Brandenburg sei es nun wichtig, die Biosicherheitsmaßnahmen weiter einzuhalten und auf typische Krankheitssymptome der Viruserkrankung in den Beständen zu achten. Bei Verdacht solle sofort der Hoftierarzt hinzugezogen werden. Für die Krankheit empfänglich sind Rinder, Schweine, Schafe und Ziegen, aber auch Lamas, Alpakas oder Wildwiederkäuer.

Symptome der MKS-Erkrankung sind nicht immer leicht zu erkennen

Kranke Tiere bekommen Fieber und leiden: das Virus kann Bläschen auf der Haut und den Schleimhäuten verursachen. Sie sind schmerzhaft und führen in Abhängigkeit von den betroffenen Stellen beispielsweise zu vermehrtem Speichelfluss. Die Tiere fressen nicht mehr, wenn die Bläschen im Maul auftreten. Am oberen Klauenrand verursachen sie Schmerzen und können zu Bewegungsunlust und Lahmheit führen. Auch tödliche Verläufe der Krankheit können insbesondere bei Jungtieren auftreten. Häufig sind auch eine geringere Gewichtszunahme bei Masttieren oder eine geminderte Milchleistung Anzeichen der Krankheit.

Landesregierung und Berufsstand – gemeinsam gegen die Seuche

Die Landesregierung und der bäuerliche Berufsstand setzen alles daran, einen MKS-Ausbruch in Hessen zu verhindern. Es gehe darum, Tierleid zu verhindern und verheerende wirtschaftliche Folgen für die Betriebe und die Lebensmittelbranche zu vermeiden. Das Landwirtschaftsministerium verfolgt deshalb sehr genau, ob und wohin in Hessen gegebenenfalls Tiere aus Brandenburg transportiert werden. Alle bisherigen Proben von Tieren, die in den vergangenen Wochen aus Brandenburg nach Hessen verbracht wurden, sind negativ ausgefallen.

Hintergrund MKS: hochansteckend und unheilbar

Der MKS-Ausbruch Anfang Januar in Brandenburg ist der erste Fall seit rund 35 Jahren in Deutschland. Es handelt sich dabei um eine hochansteckende Tierseuche. Das Virus kann durch direkten Kontakt zwischen infizierten Tieren und durch alle Körperausscheidungen übertragen werden – beispielsweise durch Milch, Speichel, Kot oder Sperma, aber auch über die Atemluft. Schon ein Tropfen Speichel von einem infizierten Tier kann mehrere Hundert Schweine anstecken. Behandlungsmöglichkeiten für erkrankte Tiere sind nicht erlaubt. Wenn ein landwirtschaftlicher Betrieb betroffen ist, müssen dort alle Tiere getötet werden.