Youtube Video: Zum 27. Januar: Ministerpräsident Rhein erinnert an die Opfer des Nationalsozialismus

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Schwarzer Hintergrund, am linken Rand eine einzelne leuchtende Kerze

Hessische Staatskanzlei

Ministerpräsident Rhein erinnert an die Opfer des Nationalsozialismus

Zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar hat Hessens Ministerpräsident Boris Rhein dazu aufgerufen, wachsam zu sein und entschieden gegen Hass, Antisemitismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit vorzugehen. „Der 27. Januar ist ein Appell an uns alle. Wir müssen uns gegen Hass und Hetze stellen und stark machen für Mitgefühl und Menschlichkeit. Es reicht nicht aus, nur zu reden. Wir müssen auch für unsere demokratischen Überzeugungen einstehen. Hinsehen und handeln – das ist die Maxime, die uns alle leiten muss“, sagte Rhein und ergänzte: „Jede und jeder Einzelne kann etwas tun. Jede und jeder Einzelne macht einen Unterschied. Wir müssen als demokratische Gesellschaft zusammenstehen.“

Die Gleichgültigkeit mancher Menschen ist laut Rhein die größte Gefahr für die Demokratie. „Nichts sehen, nichts hören, nichts sagen, nichts tun – das ist keine Option. Erst recht nicht in einer Zeit, in der der Antisemitismus wieder auf dem Vormarsch ist. 80 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers in Auschwitz müssen wir daher umso aufmerksamer sein für das, was um uns herum passiert“, sagte der Regierungschef und fügte hinzu: „Die Verbrechen des NS-Regimes und der nationalsozialistische Völkermord dürfen nicht in Vergessenheit geraten.“

Wertvolle Erinnerungsarbeit

Rhein verwies darauf, dass sich die Hessische Landesregierung fortwährend für eine lebendige Erinnerungskultur einsetze, besonders in der Schule und in der politischen Bildung. Durch die Auseinandersetzung mit der Geschichte und den Gräueltaten des Nationalsozialismus könnten Jugendliche nicht nur Geschehenes verstehen, sondern auch verantwortungsbewusst handeln. Das Land habe im vergangenen Jahr außerdem eine Offensive zur Wertevermittlung gestartet. Die in den Intensivklassen begonnene Wertevermittlung wird in diesem Jahr auf alle Schülerinnen und Schüler ausgeweitet.

Nach Ansicht des Ministerpräsidenten leisten die „Arolsen Archives“ in Bad Arolsen – das weltweit größte Archiv zu den Opfern und Überlebenden des Nationalsozialismus – eine wertvolle Erinnerungsarbeit. „Die Arolsen Archives beantworten bis heute jedes Jahr Tausende Anfragen zu den Verfolgten des NS-Terrors. Damit tragen sie ganz wesentlich zur Klärung von Schicksalen bei und bauen Brücken von der Vergangenheit in die Gegenwart“, sagte Rhein. Die Sammlung mit Hinweisen zu etwa 17,5 Millionen Menschen gehört seit Juni 2013 zum UNESCO-Weltdokumentenerbe.

Ministerpräsident Rhein nimmt am Montag, 27. Januar, um 11 Uhr, an einer Gedenkveranstaltung für die Opfer des Nationalsozialismus im Bürgerhaus Bad Arolsen teil und spricht dort.