Hessische Staatskanzlei

„Wir brauchen die Stimme der Kirche“

Ministerpräsident Boris Rhein hat aus Anlass der Verabschiedung von Kirchenpräsident Dr. Dr. h.c. Volker Jung und der Einführung der neuen Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Professorin Dr. Christiane Tietz, den offenen und konstruktiven Diskurs der Kirchen und der Landesregierung in Hessen hervorgehoben.

„Unsere Gesellschaft steht vor großen Herausforderungen. Gerade in einer solchen Zeit ist es wichtig, dass wir alle gemeinsam für Toleranz, Respekt und Dialog eintreten. Die Kirchen sind dabei wertvolle Partner, die Brücken bauen und den interkulturellen Dialog fördern. Wir brauchen die Stimme der Kirche – ihren Blick auf das Wesentliche, das Gebot der Nächstenliebe aus der jüdisch-christlichen Tradition und ihren Einsatz für gegenseitige Achtung und eine menschenwürdige Gesellschaft. Die Landesregierung wird weiterhin vertrauensvoll mit den Kirchen zusammenarbeiten, um gemeinsam ein Klima des Miteinanders zu schaffen, das auf Verständnis und Solidarität basiert“, sagte Ministerpräsident Boris Rhein am Sonntag in der Lutherkirche in Wiesbaden.

Erste Frau, die von der Kirchensynode ins Amt gewählt wurde

Rhein wünschte der neuen Kirchenpräsidentin viel Kraft für ihre neue Aufgabe und Gottes Segen. „Professorin Christiane Tietz ist die erste Frau, die von der Kirchensynode ins Amt gewählt wurde. Sie ist eine herausragende Theologin, die beeindruckende Weltoffenheit und Internationalität mitbringt und zugleich fest in der Gemeindearbeit verwurzelt ist“, sagte der Ministerpräsident und verwies darauf, dass die gebürtige Frankfurterin die Leitung der EKHN in einer Zeit übernehme, in der die Gesellschaft durch Unsicherheit und Krisen vor großen Herausforderungen stehe. „Ich freue mich darauf, die von Vertrauen geprägte Zusammenarbeit des Landes Hessen und der EKHN mit Frau Professorin Tietz weiterzuführen und gemeinsam Lösungen für die drängenden Fragen unserer Zeit zu finden. Ich bin überzeugt, Frau Professorin Tietz wird die Kirche mit ihrer Persönlichkeit prägen und in eine gute Zukunft führen. Sie und ihre Kirche werden die künftige Entwicklung unserer Gesellschaft kritisch begleiten und konstruktiv mitgestalten.“

Immer nah an den Menschen: Hessischer Verdienstorden für Volker Jung

Dem scheidenden Kirchenpräsidenten Dr. Dr. h.c. Volker Jung dankte der Ministerpräsident für sein langjähriges Engagement in der EKHN und für die Gesellschaft. In seiner 16 Jahre währenden Amtszeit sei Jung auch als Kirchenpräsident stets Pfarrer geblieben und habe Seelsorge, Nächstenliebe und Gemeinsinn in vielfältiger Weise gelebt – als Kirchenpräsident der EKHN, als Mitglied im Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland und als Sportbeauftragter. Außerdem habe er sich durch sein weitsichtiges Wirken in der Publizistik und sein Engagement in der Flüchtlingshilfe ausgezeichnet. „Dr. Dr. h.c. Volker Jung war und ist immer nah an den Menschen. Er vertritt stets klare Positionen und christliche Werte, die er mit Nachdruck in gesellschaftliche und politische Debatten einbringt. Für zahlreiche Impulse und Denkanstöße, nicht zuletzt aber für sein unermüdliches Engagement in unserer Gesellschaft, danke ich ihm von Herzen ganz persönlich und im Namen der Hessischen Landesregierung“, sagte Ministerpräsident Rhein. Er verlieh dem gebürtigen Schlitzer für sein Wirken den Hessischen Verdienstorden.